Die Wahlen zum 19. Deutschen Bundestag fanden am 24. September 2017 statt.
Der Deutsche Bundestag ist die Volksvertretung der Bundesrepublik Deutschland und als maßgebliches Gesetzgebungsgremium ihr wichtigstes Organ. Er besteht aus Abgeordneten des deutschen Volkes, die in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl auf vier Jahre gewählt werden.
Zusammenfassung
Die CDU stützt sich ungeachtet der Stimmverluste im Land Brandenburg immer noch auf eine christlich geprägte Wählerschaft, die in ländlichen Räumen im eigenen Haus wohnt. Die im Land Brandenburg zweitplatzierte AfD hatte ihre besten Ergebnisse in wirtschaftlich benachteiligten Regionen mit wenigen Jungen und geringem Ausländeranteil. Die Zweitstimmenanteile der SPD lassen sich nur schwer auf das soziale Umfeld in den Wahlgebieten zurückführen. Die SPD ist immer noch eine Partei für alle – ohne ein ausgeprägtes Wählerprofil. DIE LINKE gewann ihre Stimmen vor allem in atheistisch geprägten Regionen mit unterdurchschnittlicher Wirtschaftskraft. Die Freien Demokraten gewannen ihre einstige Wählerklientel zurück. Erfolgreich waren sie vor allem in prosperierenden Gebieten mit geringer SGB-II-Quote und hoher Wirtschaftskraft, sowie in den Hochburgen der CDU und von GRÜNEN/B90. Dort, wo viele junge Wählerinnen und Wähler leben sowie die Bevölkerungsdichte hoch ist, haben die GRÜNEN/B90 ihre besten Zweitstimmenergebnisse bei dieser Wahl erzielt. Überdurchschnittlich viele Nichtwählerinnen und -wähler gab es in sozial benachteiligten Wahlgebieten.
Christliche Wählerschaft, ländliche Räume und geringer Ausländeranteil begünstigen die CDU
Die Verbreitung konfessioneller Zugehörigkeiten in der Wählerschaft ist für Wahlerfolge der CDU nach wie vor von Bedeutung. Während die Christdemokraten in Regionen mit hohen Anteilen konfessionell gebundener Wahlberechtigter mit 30,1% Erfolge erzielen konnten, blieben sie dort, wo diese Bevölkerungsgruppe unterrepräsentiert ist, mit 24,9% deutlich unter ihrem Durchschnitt. Über ihrem landesweiten Ergebnis von 26,7% lag die CDU auch in Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte und niedrigem Ausländeranteil. Eine niedrige Wohneigentumsquote, wie sie in städtischen Regionen anzutreffen ist, wirkte sich hingegen negativ auf das Abschneiden der Christdemokraten aus. Im Umland beeinträchtigte zusätzlich eine hohe SGB-II-Quote das Wahlergebnis der CDU. Die CDU war immer dort besonders stark, wo auch die FDP ihre höchsten Stimmengewinne verbuchen konnte. Schlecht schnitt sie in den Hochburgen der LINKEN, der sonstigen Parteien und in Wahlgebieten mit hohem Anteil an Nichtwählerinnen und -wählern ab. Im weiteren Metropolenraum war die CDU dort besonders schwach, wo die AfD ihre Hochburgen hatte.
SPD weitgehend ohne sozialstrukturelles Profil
Insgesamt sind die Ergebnisse der SPD relativ ausgeglichen. Deutliche Zusammenhänge zwischen dem Zweitstimmenergebnis und der Sozialstruktur sind kaum erkennbar. Leicht besser schnitt die SPD in Regionen mit einem hohen Anteil an älteren Wahlberechtigten ab, insbesondere im weiteren Metropolenraum. War aber der Anteil junger Deutscher im Wahlgebiet niedrig, erreichte die SPD nur 15,8%. Mit jeweils 18,3% war die SPD sowohl in Gebieten, in denen vergleichsweise viele Hartz-IV-Empfängerinnen und -Empfänger wohnen als auch in ländlichen Regionen relativ stark. Die SPD erreichte in Regionen mit geringer Wahlbeteiligung relativ hohe Zweitstimmenanteile, in den Hochburgen von AfD und FDP schnitt sie verhältnismäßig schlecht ab.
DIE LINKE ist in städtischen Regionen erfolgreich
DIE LINKE gehört bei dieser Bundestagswahl ebenfalls zu den Verlierern. Zuspruch erhielt DIE LINKE mit durchschnittlich 19,2% in Wahlregionen mit einem niedrigen Anteil christlich gebundener Wahlberechtigter. In Regionen mit vielen Kirchenmitgliedern kam sie nur auf 14,4%. Auch ländliche Räume und wenige Hartz-IV-Empfängerinnen und -Empfänger im Wahlgebiet wirkten sich ungünstig auf das Wahlergebnis der Partei DIE LINKE aus. Im städtischen Umfeld mit niedriger Wohneigentumsquote erreichte DIE LINKE überdurchschnittliche Zweitstimmenanteile. DIE LINKE punktete vor allem in Regionen, in denen die CDU und die FDP ihre schlechtesten Ergebnisse erzielten und umgekehrt. Im weiteren Metropolenraum schnitt sie dort besonders schlecht ab, wo die AfD hohe Stimmanteile erreichen konnte.
Die AfD gewann ihre Stimmen vorwiegend in wirtschaftlich benachteiligten Regionen mit geringem Ausländeranteil und vielen Älteren
Besonders hohe Stimmanteile für die AfD gab es bei dieser Wahl in Brandenburger Regionen mit wenigen jungen Deutschen, wenigen Kindern, geringen Anteilen von Ausländern an der Bevölkerung und geringer Wirtschaftskraft. Im Berliner Umland erhielt die AfD weniger Zuspruch als im weiteren Metropolenraum, wobei sie in den verstädterten Räumen des Umlands nur 14,2% der Zweitstimmen erreichte. Die Zweitstimmenergebnisse der AfD verhielten sich deutlich entgegengesetzt zu den Ergebnissen der GRÜNEN/B90: Dort, wo die GRÜNEN/B90 ihre höchsten Zweitstimmenanteile erzielte, schnitt die AfD unterdurchschnittlich ab. Im Berliner Umland trafen hohe AfD-Stimmanteile zudem mit niedriger Wahlbeteiligung zusammen, im weiteren Metropolenraum punktete die AfD genau dort, wo die anderen etablierten Parteien besonders schwach waren.
Grünes Erfolgsumfeld: Junge prosperierende Regionen im Umland von Berlin
Für die GRÜNEN/B90 zeigen die strukturellen Zusammenhänge, dass sie im Berliner Umland und dort am erfolgreichsten waren, wo der Anteil der Kinder, die Bevölkerungsdichte und die Steuerkraft im Wahlgebiet besonders hoch waren. Im weiteren Metropolenraum sind die Prozentwertunterschiede bei allen untersuchten Sozialindikatoren eher gering. Den geringsten Zuspruch erhielten die GRÜNEN/B90 mit 3,1% in Gebieten mit einer geringen Steuerkraft pro Einwohner. Weiterhin zeigt sich, dass die GRÜNEN/B90 in Wahlregionen mit geringer Bevölkerungsdichte, wenigen Kindern und geringem Ausländeranteil besonders wenige Wählerinnen und Wähler von ihren Positionen überzeugen konnte. GRÜNE/B90 waren mit 8,3% dort stark, wo der Anteil der Wählerinnen und Wähler der AfD besonders gering war, aber auch in Gebieten mit hoher Wahlbeteiligung – hier erreichte die Partei 8,0%. Auch in Regionen, in denen die FDP hohe Stimmanteile erzielte, erreichten die GRÜNEN/B90 gute Ergebnisse. Diese Zusammenhänge traten vor allem im Berliner Umland auf. Der negative Zusammenhang mit der Wählerschaft der AfD findet sich – wenn auch auf geringerem Niveau – auch im weiteren Metropolenraum.
FDP stark im konfessionell geprägten Berliner Umland, schwach in strukturschwachen Regionen
Die FDP erreichte insbesondere Wählerinnen und Wähler in Wahlgebieten mit geringer SGB-II-Quote, hohem Kinderanteil und guter Steuereinnahmekraft. Besonders wenig Erfolg hatte sie in Wahlgebieten mit geringer Bevölkerungsdichte. Die räumlich differenzierte Betrachtung zeigt, dass sich im Berliner Umland mit vielen Christen besonders viele Wählerinnen und Wähler (10,4%) für die FDP entschieden haben. Die FDP erzielte Erfolge in Wahlregionen, in denen die GRÜNEN/B90 besonders stark und DIE LINKE besonders schwach waren. Auch in Regionen mit einer hohen Wahlbeteiligung schnitt die FDP überdurchschnittlich gut ab.
Sonstige Parteien auch aus Protest gewählt
Unter den sonstigen Parteien findet sich eine Vielfalt kleiner Parteien, deren Positionen und Wählerschaft teilweise nicht unterschiedlicher sein könnten. Somit lässt sich nur schwer ein einheitliches Bild anhand der Zweitstimmen und der Sozialstruktur in den Gemeinden, Ämtern und kreisfreien Städten erkennen. Sonstige Parteien haben bei der Wahl zum 19. Deutschen Bundestag zusammen einen Anteil von 6,3% errungen. Sie sind dort etwas stärker, wo wenige Christen leben und die Bevölkerungsdichte hoch ist. Indiz für eine Protestwahl könnte sein, dass sonstige Parteien in Wahlbezirken des Berliner Umlandes mit einer hohen SGB-II-Quote und niedriger Steuereinnahmekraft häufiger gewählt wurden als in prosperierenden Regionen. Sonstige Parteien waren besonders dort stark, wo die Anteile der CDU und SPD niedrig waren und der Anteil von DIE LINKE hoch ausfiel.
Nichtwählerinnen und -wähler vorrangig in benachteiligten Gebieten
Die Wahlbeteiligung lag bei der Bundestagswahl 2017 bei 73,7% und damit um 5,3 Prozentpunkte höher als bei der Bundestagswahl 2013. Mehr als jeder vierte Wahlberechtigte gab keine Stimme ab. Die Analyse des sozialen Umfelds zeigt ein klares Bild: Nichtwählerinnen und -wähler wohnen eher in benachteiligten Wahlregionen mit hoher SGB-IIQuote (31,6% Nichtwählerquote), wenigen Kindern (29,2%) und vielen Älteren (29,9%). Damit eng verbunden ist ein geringerer Anteil von Wohneigentum (29,1%). Dort wo die FDP und die CDU besonders schlecht abschnitten, war der Anteil der Nichtwählerinnen und -wähler besonders hoch. Auch in den Hochburgen der SPD und der Partei DIE LINKE wählten überdurchschnittlich viele Menschen nicht (30,9% bzw. 27,1%). Dieser Zusammenhang zeigte sich im weiteren Metropolenraum besonders deutlich.
Quelle: Zeitschrift für amtliche Statistik 3 2017 ab Seite 65
Insgesamt 17.000 Bürger waren am Sonntag in Panketal wahlberechtigt. Immerhin 3.782 Wähler und damit 22,25 % haben von der Briefwahl Gebrauch gemacht. Die Wahlbeteiligung lag in Panketal bei sehr hohen 83,3 %. Das ist die höchste Wahlbeteiligung in unserem Landkreis. Zum Vergleich lag die Wahlbeteiligung in Bernau bei 74,1%, in Wandlitz bei 79,2% und in Ahrensfelde bei 83,1%. Die Schwankungsbreite bei der Briefwahl lag zwischen 17,4% im Wahllokal „Deutsche Eiche“ bis 28,4 % im Wahllokal „Rathaus“. Es gab 16 Wahllokale, ca. 100 Wahlhelfer waren im Einsatz.
Erstimme | Prozent | Stimmen | Zweitstimme | Prozent | Stimmen | |
von der Marwitz | 27,10% | 3.798 | CDU | 25,40% | 3.563 | |
Kühn | 23,50% | 3.291 | LINKE | 20,20% | 2.842 | |
Schuffenhauer | 18,60% | 2.600 | AFD | 19,10% | 2.681 | |
Ruebsam | 15,60% | 2.180 | SPD | 14,30% | 2012 | |
Sommer | 7,30% | 1.023 | B90/Grüne | 6,90% | 964 | |
Dachroth | 4,80% | 673 | FDP | 7,60% | 1.062 | |
Dreger | 2,60% | 371 | Freie Wähler | 1,50% | 204 |
Unter dem unten stehenden Link finden Sie die Ergebnisse der Bundestagswahl vom 24. September 2017 geordnet nach den Wahlbezirken.
Alle Wahlbezirke mit den jeweiligen zugeordneten Straßen in der Gemeinde Panketal im Überblick
Laut Kommunalwahlgesetz wird für das Wahlgebiet ein Wahlausschuss gebildet.