Die Gartengestaltung ist ein einfaches und effektives Mittel, um sich selber und der Natur direkt vor der eigenen Haustür etwas Gutes zu tun. So sehen zum Beispiel blühende Hecken und Wiesen nicht nur schön aus, sondern sind auch Lebensräume für Vögel, Insekten und Igel.
Die folgenden Gestaltungsmöglichkeiten für einen naturnahen Garten wurden zum größten Teil von einer Studierendengruppe des Bachelorstudiengangs „Landschaftsnutzung und Naturschutz“ der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, bestehend aus Paula Amman, Marlies Laser, Christian Liesendahl, Manja Lutze, Rick Satorius sowie Marcel Stehle unter Betreuung von Prof. Dr. Uta Steinhardt, im Rahmen des Projektes „Leitfaden für die naturnahe Gestaltung von Bau- und Wohngrundstücken in Panketal“ zusammengestellt. Sie dienen als Anregungen für kleine und große Vorhaben in Ihrem Garten, mit denen Sie viel bewirken können.
Informationen zu diesen Themen finden Sie ebenfalls im
Faltblatt „GARTEN TUT GUT“
Die Fotos aus dieser Webseite stammen von https://pixabay.com/de/ und die Grafiken sind aus „Grünes Schöneiche – ein Leitfaden zur Grüngestaltung von Bau und Wohngrundstücken“ (2012) des Naturschutzaktiv Schöneiche e.V. entnommen.
Sei es, dass durch z.B. einen langen, sonnigen Sommer viel im Garten gegossen werden muss oder starke Regenfälle zur eine Überschwemmung auf dem Grundstück führen, das Auffangen und Sammeln von Regenwasser lohnt sich auf jeden Fall. Dafür bietet sich eine Regentonne oder Zisterne an.
Hinweise des Landes Brandenburg zum naturnahen Umgang mit Regenwasser auf dem Grundstück
Regentonne
Es ist einfach, sich eine Regentonne in den Garten zu stellen. Es muss auch nicht die langweilige, grüne Plastiktonne sein, die in jedem Garten steht. Es gibt eine Auswahl an diversen und hochwertigen Ausführungen, vom Holzfass bis zur Designertonne.
Ob an der Hauswand mit Einleitung aus der Regenrinne oder in einer Ecke im Garten, irgendwo findet sich bestimmt ein Plätzchen für eine Regentonne. Sie macht Ihnen keine weitere Arbeit aber erfüllt eine äußerst wichtige Funktion: Wasser für Ihre Pflanzen an heißen, trockenen Sommertagen bereithalten. Das weiche Regenwasser ist gut für Ihre Pflanzen und dazu noch kostenlos.
Zisterne
Eine Zisterne ist sozusagen die Regentonne in groß und Sie können sie als Regenwasseranlage nutzen. Wasser aus der Zisterne kann zum Beispiel für die Waschmaschine oder die WC-Spülung genutzt werden. Die Nutzung des Regenwassers im Haushalt spart nicht nur Geld, es schont auch Ihre Geräte. Denn Regenwasser ist viel weicher als Leitungswasser, und so kann sich kein Kalk in Ihren Haushaltsgeräten absetzen, was die Lebensdauer der Geräte verlängert. Das Wasser kann natürlich auch zur Bewässerung Ihres Gartens genutzt werden und bei Starkregenereignissen kann die Zisterne viel Wasser aufnehmen, welches dann nicht die kommunalen Abwassersysteme belastet.
Eine Zisterne ist eine langfristige Anschaffung, die sich aufgrund steigender Wasser- und Abwasserpreise aber mit der Zeit rentiert, und die Ihnen sowohl ein Stück Unabhängigkeit von der örtlichen Versorgung schafft, als auch mit qualitativ hochwertigem Wasser versorgt.
Eines der wertvollsten Güter Ihres Gartens liegt Ihnen zu Füßen. Der Boden als bedeutender Bestandteil eines Ökosystems unterliegt vielfältigen Belastungen durch unsere Nutzung.
Wenn Regenwasser nicht auf dem eigenen Grundstück versickern kann, muss es in die Kanalisation abgeleitet werden. Dort vermischt es sich mit dem Schmutzwasser und treibt so die Kosten für die Abwasserbeseitigung in die Höhe. Bei starken Regenfällen ist die Kanalisation oft überlastet und das Wasser gelangt ungereinigt in Gewässer. Durch den schnellen Abfluss aus den Siedlungsgebieten steigt die Hochwassergefahr. Versiegelte Flächen heizen sich auch stark auf. Daher ist die Temperatur in Siedlungsgebieten höher als in der freien Landschaft. Versiegelung führt zudem zum unmittelbaren Verlust des Bodens als Naturgut und Schadstofffilter, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als Erholungs- und Naturerlebnisraum für die Menschen.
Durch Entsiegelung leisten Sie somit einen bedeutenden Beitrag zum Bodenschutz. Sie fördern die Lebens- und Wohnqualität Ihres Umfelds: Lebensräume bleiben erhalten, das Kleinklima verbessert sich, die Grundwasserneubildung wird erhöht, der oberflächliche Abfluss wird verringert und damit sinkt auch die Hochwassergefahr für Sie und Ihre Nachbarn.
Wege, Stellplätze und Garageneinfahrten können von vornherein als unversiegelte Flächen gestaltet werden, um Regenwasser gut versickern zu lassen. Wo immer möglich, zum Beispiel auf Parkplätzen, Zufahrtswegen, Garageneinfahrten und Abstellflächen können Sie Beton und Asphalt leicht durch wasserdurchlässige Alternativen ersetzen.
Beispiele für wasserdurchlässige Beläge
Eine begrünte Fassade hüllt Ihr Haus in ein lebendiges Gewand. Sie gestalten so Ihre Fassade vollkommen individuell und Ihr Haus sieht dann nicht nur schön aus, sondern ist auch ökologisch und ökonomisch ein echter Hingucker.
Vorteile begrünter Fassaden
Pflanzenauswahl
Entscheiden Sie sich für eine nicht-selbstklimmende Pflanze, so muss eine Kletterhilfe bereitgestellt werden, die sich bei den verschiedenen Kletterpflanzen hinsichtlich der Ansprüche unterscheidet. An Hauswänden kommen meist Seilsysteme und Gitter aus Holz oder Metall zum Einsatz. Sie können aber auch bestehende Bauteile als Kletterhilfe einbeziehen. Zum Beispiel die Stützen Ihres Carports oder Vordachs, auch Regenfallrohre, Blitzableiter, Geländer oder Zäune können Ihrer neuen Kletterpflanze Halt geben. Dabei sollten Sie beachten, dass die entsprechenden Bauteile der zusätzlichen Last durch die Begrünung standhalten können.
Leicht zu besorgen und leicht zu gebrauchen: Pestizide und Herbizide für Hobbygärtner*innen. Aber sind diese Mittel wirklich nötig?
Ärgerlich ist es allemal, wenn Horden von Blattläusen Ihren liebgewonnenen Pflaumenbaum anfressen oder sich unerwünschte Wildkräuter in Ihrem Garten breit machen, deren Namen Sie vielleicht nicht einmal kennen. Da erscheint es folgerichtig, sich mit Schädlingsbekämpfungsmitteln und Unkrautvernichtern einzudecken.
Aber das kann besser gemacht werden, ganz ohne Gifte. Dies ist besser für Ihre Gesundheit sowie die Gesundheit Ihrer Familie und darüber hinaus auch ökologisch sinnvoll. Die Natur lässt Sie nicht allein im Kampf gegen Schädlingsbefall. Viele Insekten- und Spinnenarten, aber auch heimische Vögel können zu Ihren Verbündeten werden, wenn Sie sie fördern.
Gegenspieler in den Garten bringen
Florfliegenlarven leben räuberisch und fressen mit Vorliebe Blattläuse. Mit einem Florfliegenquartier in Ihrem Garten, haben Sie gute Chancen, dass sich diese kleinen Nützlinge bei Ihnen ansiedeln.
Ebenso haben sich Ohrenkneifer als Mittel gegen Blattläuse bewährt. Ein mit Reisig gefüllter Blumentopf kopfüber an den Baum gehängt, kann als Unterkunft für Ohrenkneifer dienen. Sie fressen nicht nur andere Insekten, sondern auch bestimmte Pilze, die Bäume schädigen können.
Unkrautbekämpfung, aber natürlich!
Manche Wildkräuter sind nicht immer erwünscht, denn das Jäten von Hand macht Arbeit und kostet Zeit. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Wildkraut auf natürliche Weise zu unterdrücken. Das Mulchen mit Gartenschnitt verhindert den Aufwuchs von unerwünschten Kräutern und wirkt zusätzlich nährstoffanreichernd, was den Gemüsepflanzen zu Gute kommt.
Auch eine dichtere Bepflanzung sorgt dafür, dass in den Zwischenräumen nicht genug Licht auf den Boden fällt, wodurch der Austrieb von anderen Kräutern gehemmt wird.
Obstbaumschutz - Kalkanstrich im Spätherbst
Eine altbewährte Methode zum Schutz von Obstbäumen stellt der Kalkanstrich dar. Dieser ist nicht nur schön anzusehen, sondern schützt auch die Baumrinde vor großen Temperaturschwankungen und kann somit im Winter Frostschäden verhindern. So haben Pilze und andere Schädlinge keine Möglichkeit durch Risse in das Holz einzudringen.
Eine Hecke in Ihrem Garten sorgt für mehr Privatsphäre und verringert die Lärm- und Staubbelastung. Mit den richtigen Tricks gestalten Sie zudem ein Zentrum der Biodiversität vor Ihrer Haustür. Entscheidend ist die Auswahl der Sträucher sowie die Pflege Ihrer Hecke. Eine artenreiche Hecke zeichnet sich durch die Kombination verschiedener Sträucher aus, die im Wechsel gepflanzt werden.
Zudem können mit Unterpflanzungen aus Beeren- und Staudenpflanzen neue Strukturen geschaffen werden. Besonders geeignet sind zum Beispiel Himbeere und Walderdbeere. Dabei kommen nicht nur Tiere sondern auch Menschen auf ihre Kosten, wenn im Sommer die schmackhaften Früchte geerntet werden können. Für einen Staudensaum kommen Wald-Storchschnabel, Mehrjähriges Silberblatt und die Hohe Schlüsselblume zum Einsatz. Im Gegensatz zu tristen, eintönigen „Blattmauern“ entsteht so ein eindrucksvoller Blickfang, der Ihren Garten von anderen abgrenzt.
Praktische Tipps:
Bei der Pflege der Hecke ist der richtige Zeitpunkt wichtig. Damit heckenbrütende Vögel nicht gestört werden, ist in der Naturschutzgesetzgebung eine Ruhezeit für starke Rückschnitte von März bis September festgelegt. Normalerweise genügen je nach Art der Hecke ein bis zwei Rückschnitte im Jahr sowie gegebenenfalls ergänzende, leichtere Pflegeschnitte, die unter Rücksichtnahme auf brütende Vögel das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden können. Standortangepasste, heimische Pflanzenarten sind robuster und somit pflegeleichter als Exoten. Außerdem bieten sie viel mehr Lebensraum für unsere Tierarten.
Pflanzenauswahl:
Für freiwachsende Hecken eignen sich schwarzer Holunder und Weißdorn. Wem klare Linien wichtig sind, kann auch zu Hasel und Liguster greifen, denn diese sind auch für Schnitthecken geeignet.
Begrünung von Zäunen:
Auch bei wenig Platz geht viel! Mit Kletterpflanzen und -sträuchern können Zäune begrünt werden. Hierfür eignen sich Duftwicke, Feuerbohne und Kapuzinerkresse sowie Waldrebe, Waldgeißblatt oder Kriechrose. Diese sorgen für den erwünschten Sichtschutz und dienen Tieren als Versteck und Nahrungsquelle.
Heimische Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sie erfüllen auch wichtige Funktionen in unserer natürlichen Umgebung und vielleicht bald in Ihrem Garten. Im Gegensatz zu vielen exotischen Gewächsen sind heimische Pflanzen nämlich eine wichtige Nahrungsquelle für viele unserer Tierarten. Unter Sträuchern suchen Kleintiere wie Laufkäfer, Blindschleichen und Igel Nahrung und Unterschlupf. Insektenfressende Tiere wie Vögel, Fledermäuse oder Spinnen gehen dort auf die Jagd. Im schützenden Dickicht der Sträucher wie Holunder, Weißdorn oder Pfaffenhütchen nisten gerne Vögel wie Heckenbraunelle und Nachtigall. Bereiten Sie diesen Vögeln im Herbst einen reich gedeckten Tisch mit den schönen bunten Beeren dieser Sträucher.
In vielen privaten Haus- und Vorgärten halten immer mehr exotische Gehölze Einzug, da sie scheinbar pflegeleichter sind. Aber für den Naturschutz – vor allem für unsere heimische Tierwelt – sind sie oft völlig wertlos! Als Beispiele sind Thuja-Hecken, die als Sichtschutz in Neubaugebieten sehr beliebt sind, oder Forsythien zu nennen. Von ihnen profitiert kaum eine Insektenart. Insekten sind Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Kleinsäugern sowie bedrohte Vogel- und Fledermausarten. Exotische Arten können außerdem zu Naturschutzproblemen führen, wenn sie sich unkontrolliert ausbreiten.
Schaffen Sie einen Vorteil für heimische Arten und vermeiden invasive Gehölze wie Robinie, Bastard-Schwarz-Pappel, Spätblühende Traubenkirsche, Götterbaum oder Eschenahorn in Ihrem Garten. Statt dem bekannten Schmetterlingsstrauch kann z.B. die heimische Schmetterlingsstaude Blutweiderich ausprobiert werden.
Pflanzenauswahl
Gerade in urbanen Räumen haben es Vögel und Fledermäuse oft schwer, geeignete Strukturen zum Nisten und zur Aufzucht ihrer Jungen zu finden. Unsere Unterstützung kommt ihnen deshalb sehr gelegen! Ein gut platzierter Nistkasten oder ein Fledermausquartier bringt Leben in Ihren Garten und Sie selbst zum Staunen. Auch Igel haben es nicht immer leicht. Sie brauchen ein wohliges Quartier, in dem sie überwintern können. Kleinere Höhlen oder Laubhaufen nehmen sie gerne an. Mit einem Igelhaus können Sie dem stacheligen Insektenfresser ein Zuhause in Ihrem Garten schaffen.
Vogelnistkasten
Das Gute daran: Mit einem Vogelnistkasten holen Sie sich Vogelgesang direkt in Ihren Garten.
Praktische Tipps: Wenn Sie sich dazu entscheiden, einen Nistkasten aufzuhängen, achten Sie darauf, dass er wettergeschützt und nach Südosten exponiert ist. Vielleicht haben Sie auch Lust, selbst oder mit Ihren Kindern einen Vogelnistkasten zu bauen? Anleitungen finden Sie ganz leicht im Internet. Die Größe und Form des Einfluglochs bestimmt maßgeblich, welche Art sich dort niederlassen kann. So sind für Nischenbrüter wie dem Gartenrotschwanz Nistkästen mit einer großen rechteckigen Öffnung geeignet. Mit ovalen oder V-förmigen Öffnungen fühlt sich auch der Zaunkönig wohl, der eigentlich lieber im Freien brütet. Blaumeisen und Kohlmeisen bevorzugen kleinere, runde Löcher wie andere Höhlenbrüter auch. Sie können also selbst mit beeinflussen, welche Vogelarten sich Ihren Garten zur Kinderstube machen.
Fledermauskasten
Das Gute daran: Was gibt es Schöneres, als an einem lauen Sommerabend im Garten oder auf der Terrasse zu sitzen und den Fledermäusen dabei zuzusehen, wie sie lautlos durch die Lüfte ziehen? Ihr Quartier verlassen die nachtaktiven Tiere nur nach Einbruch der Dämmerung, zur Jagd auf Insekten.
Praktische Tipps: Mit einem Fledermauskasten unter Ihrem Dachsims können Sie eine Behausung anbieten, die von den Tieren gerne angenommen wird. Mitunter kann es eine Weile dauern, bis der Kasten angenommen wird, aber wenn es dann so weit ist, werden Sie eine Menge Freude mit Ihren neuen Nachbarn haben!
Vogelfütterung
Vögel zu beobachten macht Spaß und stellt eine angenehme Abwechslung zum stressigen Alltag dar. Mit einem Futtersilo holen Sie sich buntes Leben direkt in den Garten. Auch für Kinder und Jugendliche ist die Vogelfütterung etwas ganz Besonderes, denn Vögel zu füttern bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen. Wichtig ist, dass hochwertiges Wildvogelfutter verwendet wird und die Futterstelle bzw. das Futtersilo regelmäßig gereinigt wird. Schon nach kurzer Zeit lernen Sie und Ihre Familie unsere heimischen Vogelarten besser kennen und Sie werden sogar in der Lage sein, Arten zu bestimmen und vielleicht sogar einzelne Individuen zu unterscheiden. Für viele Menschen ist die Vogelfütterung der Einstieg in die Welt der Ornithologie.
Um Ihren Garten sowohl attraktiv für Sie und Ihre Familie zu gestalten, als auch attraktiven Lebensraum für unsere heimischen Tierarten zu schaffen, sind vielfältige Strukturen wichtig. Igel, Meise und Wildbiene brauchen ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot, Plätze zum Verstecken und geschützte Rückzugsorte, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Dies kann mit der Pflanzung heimischer Sträucher und Bäume, der Anlage einer Trockenmauer oder durch das Belassen einiger Wildkräuter im Garten erreicht werden. Grundsätzlich gilt: „Je mehr desto besser“ ebenso wie „Jedes bisschen hilft“.
Im Folgenden werden drei Möglichkeiten aufgezeigt, wie mit wenig Flächenverbrauch eine Vielzahl wertvoller Kleinstrukturen geschaffen werden kann.
Der Laubhaufen
Ein Laubhaufen ist nicht nur schnell angelegt, sondern erfüllt gleich mehrere Zwecke: er schützt den Boden vor Frost und Austrocknung, reguliert die Bodentemperatur und verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Aus diesem Grund ist es auch von Vorteil, das Laub über den Winter auf Gemüse- und Blumenbeeten liegen zu lassen.
Darüber hinaus spielt das Laub als Lebensraum für viele Kleinstlebewesen eine wichtige Rolle im Ökosystem, unter anderem finden Singvögel hier Nahrung, die Sie und Ihre Familie im Gegenzug mit schönem Gesang erfreuen. Mit etwas Glück lässt sich sogar ein Igel auf der Suche nach Nahrung oder einem Platz zum Überwintern beobachten.
Damit das Laub bei Wind nicht wieder auf den Rasen geweht wird, kann es mit ein paar Zweigen stabilisiert werden.
Der Totholzhaufen
Wenn Sie einen Baum im Garten haben, müssen Sie nicht lange suchen, um abgefallene, morsche Äste und Zweige zu finden. Aufgeschichtet können sie sich zu einem Refugium für Insekten, Amphibien und kleinen Säugetieren wie den Igel entwickeln. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die interessante Vogelwelt, die damit in Ihren Garten gelockt wird. Viele unserer heimischen Lebewesen sind auf das Totholz als Lebensraum angewiesen, so dass sich ihr Vorkommen auf einen von Ihnen ausgewiesenen Platz im Garten beschränkt.
Die Benjeshecke
Ihr ungenutztes Schnittgut können Sie auch als Benjeshecken bzw. Totholzhecken zur Eingrenzung Ihrer Blumenbeete oder als Sichtschutz verwenden. Dafür einfach einen lockeren Wall aus Ästen und Zweigen errichten und den Rest der Natur überlassen. So erhalten Sie mit der Zeit eine lebendige und stabile Hecke, welche Vogelarten, wie beispielsweise Amsel, Zaunkönig und Rotkehlchen einen geschützten Bereich (u. a. auch Nistmöglichkeit) gibt.
Eine Wildblumenwiese ist ästhetisch, braucht wenig Platz, keine teuren, arbeitsintensiven Dünger, spart Ihnen Rasenmähergänge und kann ganz individuell an Ihre Gartengröße angepasst werden.
Die richtige Pflanzenauswahl sorgt für Blütenpracht und summendes Leben das ganze Jahr. So können Sie zwischen die Wildblumenmischung auch Pflanzenzwiebeln wie Märzenbecher, Krokusse, Blausterne und Narzissen stecken. Diese verkünden durch ihre frühen Blüten schon am Ende des Winters den nahenden Frühling. Das Beet kann so zu einem absoluten Blickfang werden und hilft gleichzeitig unseren bedrohten Pflanzen und Tieren. Die Blüten ernähren nämlich Wildbienen, Schmetterlinge und ihre Raupen. Viele dieser Tiere sind als Teil eines funktionierenden Ökosystems wichtige Bestäuber, Schädlingsvertilger und auch Nahrungsquelle für Vögel.
Suchen Sie sich eine Stelle im Garten aus, die Sie gerne besonders schön gestalten möchten, zum Beispiel neben einer Sitzecke oder entlang von Wegen oder Hauswänden. Hier können Sie mit einem Wildblumenmix eine wunderschöne Farbenpracht erblühen lassen. Den Boden lockern Sie mit einer Harke auf, streuen eine Wildblumenmischung aus und drücken das Saatgut überall leicht an. Achten Sie darauf, die Stelle für die nächsten sechs Wochen feucht zu halten. Mähen brauchen Sie das Wildblumenbeet nur zwei Mal jährlich: einmal im Sommer (Juni/Juli) und einmal im Herbst.
Noch leichter zum Erfolg
Legen Sie ein ausgesuchtes kleines Versuchsgebiet auf Ihrer Rasenfläche an, welches Sie von nun an nur noch zwei Mal im Jahr mähen. Die Wildblumen, die sich in der Nähe Ihres Gartens befinden, können sich nun ganz von selbst bei Ihnen ansiedeln.
Besonders im Sommer mit seinen hohen Temperaturen und vielen Sonnenscheintagen möchten viele ihren Pflanzen im Garten etwas Gutes tun und gießen. Dies führt zu einem erhöhten Wasserverbrauch. Aber gerade zu dieser Zeit ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem kostbaren „Nass“ von großer Bedeutung. Daher haben der Eigenbetrieb/die Gemeindeverwaltung ein paar Tipps für eine wassersparsame Gartenbewirtschaftung für Sie zusammengestellt.
1. In den frühen Morgenstunden gießen
Am Tage verdunstet sehr viel Wasser und kann nicht in den Boden zu den Wurzeln einsickern. Am Morgen sind die Luft und der Boden bereits abgekühlt. Ein wesentlich größerer Anteil des Wassers kann zu den Wurzeln vordringen.
Wir bitten Sie zudem darum, besonders während der Spitzenbelastungszeiten (17-21 Uhr) nicht zu gießen.
2. Gießkanne statt Gartensprenger
Mit der Gießkanne können gezielt die Pflanzen im Garten gegossen werden, welche die Feuchtigkeit dringend benötigen. Zudem kann die Gießmenge gut überwacht und speziell auf jede Pflanze abgestimmt werden. Es werden keine Flächen bewässert, die es eigentlich nicht nötig hätten.
3. Keine befestigten Flächen bewässern
Oft wird beobachtet, dass Gehwege, Häuserwände oder Parkplatzflächen bewässert werden, weil die Sprenger nicht richtig eingestellt sind. Für diese Flächen ist das zur Verfügung gestellte Trinkwasser zu schade. Das entspricht keinem sparsamen Umgang.
4. Boden auflockern
In Beeten häufig hacken, um feste Oberflächen aufzubrechen. Das zerstört nicht nur unliebsames Unkraut, sondern auch feine Kapillaren durch die sich die Bodenfeuchte an die Oberfläche zieht und verdunstet.
Zudem kann lockerer Boden bei der Bewässerung leichter das Gießwasser aufnehmen. Es läuft nicht so schnell weg und das Wasser kann da versickern, wo es gebraucht wird
5. Rasen nicht übermäßig düngen
Reichliches düngen des Rasens bewirkt ein schnelles Wachstum und erfordert häufiges Wässern und Mähen. Bleibt die Bewässerung aus, kann der Rasen schnell verbrennen.
Zudem versickert der überschüssige Dünger in den Boden und erhöht die Stickstoffkonzentration im Grundwasser.
6. Richtige Gartenbepflanzung wählen
Die Pflanzenauswahl ist für den Gartenwasserverbrauch ebenso zu berücksichtigen. An heißen sonnigen Standorten mit sandigen Böden sind eher robuste Pflanzen zu setzen, die nicht sehr viel Wasser benötigen. Bäume mit tiefen Wurzeln spenden Schatten und können sich aus tieferen Bodenschichten selbst versorgen.
Bürgertipps:
„Oft dauert es lange bis aus dem Wasserhahn warmes Wasser zum Duschen oder Baden kommt. Wer hier Wasser sparen möchte, kann zuerst das kalte Wasser in eine Gießkanne füllen, um es später (im Garten) zu benutzen.“
von Rita Wiegmann-Ruhnke
„Im Rahmen der Permakultur ist das Aufbringen von organischen Stoffen (Stroh, Heu, Sägespänne, Laub) auf Beeten eine wichtige Form, um auch den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten. Aufgrund des Mulchens, je nach Höhe der Schicht, wird ein erheblicher Anteil unseres kostbaren Trinkwassers eingespart. Gewünschte Nebeneffekte sind beispielsweise, dass sich nach einigen Monaten eine wertvolle Humusschicht bildet und die Ausbreitung von Beikräuter (im Volksmund "Unkräuter" genannt) erheblich reduziert wird.“
von Nils-Christoph Meyer
„Wir sparen Wasser, seitdem wir unseren Rasen mulchen. Das heißt, die Grasspitzen bleiben liegen und werden nicht im Fangkorb aufgefangen und entsorgt. Dadurch trocknet der Rasen im Sommer nicht so schnell aus und bleibt länger grün. Mein Schwiegervater war darüber erstaunt, denn früher lief bei ihm immer der Rasensprenger im Sommer und trotzdem verbrannte der Rasen. Heute ist er saftig grün.
Das ist ein klarer Vorteil des Mähroboters, da er öfter mäht. Unser Mähroboter fährt nur am Tage, wenn wir zu Hause sind und hat in 5 Jahren noch keinem unser tierischen Gartenmitnutzer geschadet. Weder Eichhörnchen, Igel, Hund oder Katzen wurden verletzt. Es gibt aber auch Mulchmäher, die man wie einen normalen Mäher bedient.“
von Antje Graßhoff-Breier
Waschen Sie Obst, Salat und Gemüse in einer großen Schüssel und nutzen dieses Wasser später um die kleinen Blumenbeete im Garten zu gießen. Dafür kann zum Beispiel vor der Tür eine Gießkanne stehen, wo drin das Wasser gesammelt wird. Es ist ein kleiner Beitrag, aber wenn man viel Obst und Gemüse isst, kommt erstaunlich viel Wasser zusammen.
von Anonymus